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Geboren um 1936 als
Sohn der Schauspielerin Anna
Maria Wolff in Rostock Überlebte den Holocaust
in verschiedenen Verstecken in
Hamburg Abitur in Trier Studium der Architektur
in Trier, Hamburg, Hannover und
Helsinki Architekt in Hamburg |
Helmut Wolff wurde
wahrscheinlich im Dezember 1936 in Rostock
als Sohn der Schauspielerin Anna Maria Wolff
geboren. Er wuchs zunächst bei ihr und
seinen Großeltern in Mecklenburg auf. Nach
dem Pogrom vom November 1938 zog die
vierköpfige Familie Anfang 1939 nach Hamburg
in die Isestraße 65. 1941 heiratete seine
Mutter Robert Daniel Kugelmann und zog mit
Ehemann und Sohn in dessen Haus im
Harvestehuder Weg 55. Als Helmut Wolffs
Mutter, sein Stiefvater und seine Großeltern
im Juli 1942 als Juden Deportationsbefehle
erhielten, töteten sie sich. Helmut Wolff
war wenige Tage zuvor einer Freundin
übergeben und von ihr nach Potsdam gebracht
worden. Dort lebte er ein knappes halbes
Jahr bei einem mit ihr befreundeten Ehepaar.
Ende 1942 wurde er wieder nach Hamburg
gebracht.
Er kann die Zeit der
nationalsozialistischen Verfolgung bei
verschiedenen Pflegeeltern überleben, indem
sie ihm ein unauffälliges Leben ermöglichen.
Niemand sprach über seine wahre Identität.
Erst für die Zeit ab Ende 1942 verfügt
Helmut Wolff über „bewegte
Erinnerungsbilder“ im Gegensatz zu den
„Standbildern“ der frühen Kindheit. Nach
Kriegsende wurde er von seiner damaligen
Pflegemutter Clara Laser vor die Wahl
gestellt, entweder mit ihrem Sohn in die USA
zu gehen oder in Deutschland zu bleiben.
Helmut Wolff entschied sich zu bleiben. Die
Tochter von Clara Laser, verheiratete Bock,
übernahm später die Pflegschaft von Helmut
Wolff. Zusammen mit dem Ehepaar Bock zog er
1949 nach Trier, machte dort Abitur und
begann ein Ingenieurstudium und eine Lehre.
Um sich von seinen Pflegeeltern zu lösen,
kehrte er Ende der 50er Jahre zunächst nach
Hamburg zurück. Sein Ziel war es, Architekt
zu werden. Ein Studienaufenthalt in Helsinki
vervollständigte seine
Architektenausbildung.
Seine 1960
geschlossene Ehe wurde nach fünf Jahren
geschieden.
Helmut Wolff
arbeitete bis ins hohe Alter als Architekt
in Hamburg. Mit seiner Lebensgeschichte und
der weitgehend unbekannten Kindheit setzte
er sich erst seit der Vereinigung
Deutschlands im Jahre 1990 auseinander. Seit
dieser Zeit hatte er Kontakt zu einem
Vetter, der in Portugal lebt und ihm
Hinweise auf seine Identität geben konnte.
Nebenberuflich lehrte Helmut Wolff an der
Uni Bochum Kulturwissenschaft.
Quellen:
Wahba, Rachel:
„Jüdische Kinder im Dritten Reich waren dem
Tod geweiht“, in Hamburger Abendblatt vom
14.11.2013
Heise, Helene: Hilfe
für Verfolgte. Als Kind vor den Nazis
gerettet, in: SpiegelOnline vom 21.1.2008
Albrecht,
Katharina-Mobile Academy Berlin
(biographien.doc)
http://www.ndr.de/kultur/geschichte/Befreiung-Kapitulation-Nationalsozialismus-Holocaust-Auschwitz-1945-Zweiter-Weltkrieg,kriegsende258.html#page=0&anim=slide
Körtels, Willi:
Jüdische Schülerinnen und Schüler an höheren
Schulen der Region Trier, Kaltenengers 2015,
S. 221