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Rosa
Collinet ist die Tochter von Heymann
Kallmann, geb. Am 20.1.1861, und seiner
Ehefrau Fanny, geb Herrmann, geb. am
18.4.1863. Sie wurde am 7.2.1892 geboren und
heiratete Heinrich Collinet, von dem sie am
22.1.1932 geschieden wurde.
Sie betrieb in Trier,
Ludwig-Christmann-Platz 18, ein Spezialhaus
für feine Polstermöbel und in der Neustraße
21 ein Ladengeschäft für Bettwaren, wo sie
auch wohnte. Nach der Scheidung von ihrem
christlichen Ehepartner
war sie als selbstständige Geschäftsfrau
den nationalsozialistischen Maßnahmen zur
„Arisierung“ der Wirtschaft schutzlos
ausgesetzt.
Im „Verzeichnis
der im Bereich des 2. Polizeireviers
vorhandenen oder vorhanden gewesenen
jüdischen Gewerbe- und Handelsbetriebe“
vermerkt ein behördlicher Kommentator zur
Nr. 4 Rosa Collinet:
Der Betrieb geht
ein. Es ist festzustellen, ob noch
Warenvorräte oder Außenstände
(Schuldforderungen) vorhanden sind. Ist ein
Abwickler erforderlich?
Für das Ladengeschäft Neustraße 21 hat sich ein Matthias M. aus Kasel gemeldet, der dort ein gleichartiges Geschäft errichten will. Quelle: Stadtarchiv Trier, Bestand 15/0934 (1938)
Frau Merklinger aus Straßburg, die Tochter von Max Herrmann und Schwester von Jules Herrmann, schreibt in ihrem Brief vom 13.2.1995, dass Rosa Collinet wie ihre beiden anderen Schwestern Selma und Brigitte den Holocaust überlebt hätten, weil sie mit christlichen Partnern verheiratet gewesen wären. (Vgl. den Brief von Frau Merklinger vom 13.2.1995); auch ihr Bruder Jules Herrmann schreibt, dass aus der Familie Kallmann drei Töchter mit Nichtjuden verheiratet gewesen seien. Diese hätten die Nazizeit überlebt. (Brief vom 9.4.1996). Jedoch gilt diese Aussage nur für Selma und Brigitte. Selma hatte in Völklingen überlebt und Brigitte in Ehrang.
Nachdem im Jahre
1938 ihre beiden Gewerbebetriebe geschlossen
worden waren, welches im Sprachgebrauch der
Nationalsozialisten „arisiert“ genannt
wurde, lebte sie in der Matthiasstraße 2,
einer Sammelunterkunft für Juden -
mittellos. Sie wurde am 16.10.1941 nach
Litzmannstadt deportiert und starb
vermutlich dort. Über die Umstände ihres
Todes und den Zeitpunkt ist nichts bekannt.
Im „Vorläufigen Gedenkbuch für die Juden von
Trier“ wird Rosa Collinet erwähnt; die
lodz
database
enthält keine Informationen über Rosa
Collinet.
Quellen: