Adolf Altmann
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geboren am
8.9. 1879 in Hungsdorf
(Ungarn)
ermordet
im Juni 1944 in Auschwitz
Oberrabbiner in Trier
jüdische
Religion
1938
Flucht nach Scheveningen,
Groningen in Holland, Ghetto
Amsterdam
KZ
Westerbork, KZ
Theresienstadt, KZ Auschwitz
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Am 1.August
1920 wird Dr. Adolf Altmann einstimmig
zum Oberrabbiner in Trier gewählt und am
7. Oktober 1920 in sein Amt eingeführt.
Er wohnt Am Zuckerberg 16. Als
Oberrabbiner ist er nicht nur für die
ca. 800 Juden in der Stadt, sondern auch
für die im ganzen Trierer Umland
zuständig. Zeitgenossen schildern ihn
als glänzenden Redner, als Vorbild für
Charakterstärke und Pflichterfüllung,
sowie als geistigen Orientierungspunkt
seiner Gemeinde. Daneben ist er ein
fruchtbarer Schriftsteller und
Historiker. Sein Werk über die Juden im
römischen Trier, das die Frage nach dem
historischen „Heimatrecht" der Juden in
Deutschland beantwortet, löst heftige
Reaktionen der Nazi-Presse aus. Altmann
ist überzeugter Zionist. Ein Bild von
Theodor Herzl hängt im Studierzimmer
seiner Wohnung. Aber es ist für ihn kein
Widerspruch, regen Anteil am
gemeinschaftlichen Leben der Stadt zu
nehmen. Er ist ein eifriges Mitglied der
Schuldeputation und gern gesehener Gast
bei festlichen Veranstaltungen der
Stadt, aber auch von kulturellen und
patriotischen Organisationen. Ein Foto
aus dem Jahr 1930 zeigt ihn beim Bankett
für Reichspräsident Hindenburg. Ebenso
wie sein Vorgänger Dr. Bassfreund
freundschaftliche Beziehungen zum
damaligen Bischof Korum unterhielt, ist
Dr. Altmann mit Bischof Bornewasser
befreundet.
Als die
Verhältnisse in Trier immer
unerträglicher werden, entschließen sich
die Altmanns im April 1938 schweren
Herzens, die Stadt und das Land zu
verlassen. Sie fliehen nach Holland.
Doch auch dort holt die Gestapo sie ein:
Im September 1943, wenige Wochen nach
Vollendung seines 64. Geburtstags, wird
Adolf Altmann mit seiner Familie
gefangengenommen und im KZ Westerbork in
Holland interniert. Von dort werden sie
im Februar 1944 ins KZ Theresienstadt
verschleppt, im Mai 1944 nach Auschwitz.
Ein Überlebender berichtete, dass Adolf
Altmann bis zuletzt mit Aufbietung aller
Kräfte über jüdische und philosophische
Themen sprach. Was er in Auschwitz
erlebte, tat seinen Überzeugungen keinen
Abbruch. Sein Glaube war zu tief, um
sich durch das Grauen entwurzeln zu
lassen, l n einem Aufs atz von 1912
hatte über das Böse geschrieben, es sei
kein „nicht zu bannendes Verhängnis, es
ist vielmehr aufhebbar, wenn die
Menschen das Wort der Liebe unter allen
Um ständen auf ihre Fahnen schreiben.
Der Staat im Großen und das Individuum
im Kleinen müssen auf die Bahn der Liebe
gelenkt werden" Diese Worte können als
geistiges Erbe Altmanns gelten.
Quelle:
Stattführer Trier im
Nationalsozialismus, 3. Auflage, Trier,
2005, S. 129-130
Dr. Adolf Altmann zum Gedenken Trierer
biographisches Lexikon